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Wilfried Roder-Humpert
Architekten AK NW / BRD


Energiesparberatung · EnergiePlusHäuser Dortmund · Zuschuss-Förderung · Energieausweis

„100 EnergiePlusHäuser für Dortmund“

Die 2011 gestartete Kampagne hatte zum Ziel bis Ende 2016 100 Wohneinheiten im EnergiePlus-Standard zu initiieren. Bis Ende 2014 waren bereits 29 Wohneinheiten fertig gestellt, 5 weitere befanden sich im Bau. Die Umsetzung lief trotz erforderlichen Vorlaufzeiten für Information, Planung und Errichtung überraschend schnell an. Ein Indiz dafür, dass die Kampagne den Nerv der Zeit getroffen hat. Etwa 100 weitere Wohneinheiten sind derzeit in der konkreten Planung, so dass das Ziel von 100 mit großer Wahrscheinlichkeit bis Ende 2016 erreicht wird. Die ursprünglich nur für Einfamilienhäuser konzipierte Kampagne erweiterte sich schnell auch auf weitere Marktsegemente im Wohnungsbau. Der Spar- und Bauverein wird in Schüren an der Bergparte 65 Mietwohnungen im Plus-Standard errichten. Die dogewo21 hat am PHOENIX See (Weingartenstraße) eine 4-gruppige Kita im Plus-Standard gebaut, die im September 2014 von der Diakonie in Betrieb genommen wurde. Im Herbst 2014 wurde im Gerichtsviertel ein 7 Familienhaus der Baugruppe Kaiserviertel bezogen.

Ein wichtiger Meilenstein der Kampagne war die Auslobung des Architekturwettbewerbes für EnergiePlusHäuser im Jahr 2013. Im gleichen Jahr erhielt die Kampagne den deutschen Solarpreis von EUROSOLAR – der Europäischen Vereinigung für Erneuerbare Energien e.V. Ebenfalls 2013 wurde die Stadt Dortmund beim Wettbewerb kommunaler Klimaschutz des Bundesumweltministeriums für die Dachmarke „Klima ist heimspiel“ ausgezeichnet. Dabei wird die Kampagne ́100 EnergiePlusHäuser ́ als gelungenes Beispiel für „Klimaschutz zum Mitmachen“ besonders gewürdigt.

Die Kampagne hat sich als erfolgreiches Format bewährt und soll zeitgemäß weiterentwickelt werden. Ab 2016 sollen neue Standards gelten. Bei den EnergiePlusHäuser der neuen Generation soll nicht wie bisher nur der absolute Energieüberschuss im Vordergrund stehen. In der Zukunft wird die Gleichzeitigkeit von Stromerzeugung und Stromvergleich an Bedeutung gewinnen. Mindestens 50 % des Strombedarfs soll durch die eigene Stromerzeugung gedeckt werden.

Die neue Kampagne „50 EnergiePlusHäuser aktiv+“

Darüber hinaus wird für den Wohnungsbau empfohlen, Bauherren und Investoren auf freiwilliger Basis zu noch höheren Zielen beim energieeffizienten Bauen zu motivieren, so wie dies in der Vergangenheit erfolgreich mit der Kampagne „100 EnergiePlusHäuser für Dortmund“ geschehen ist.

Die bisherigen Gebäudestandards sollen nicht verschärft werden, d.h keine höheren Anforderungen an den maximalen Primärenergiebedarf und auch keine höheren Anforderungen an die Dämmung. Nach wie vor gelten die Anforderungen des Effizienzhauses 55 und 40 auf der Basis der EnEV 2009 bzw. die des Passivhauses. Nach der Novelle der Energiesparverordnung gelten ab 2016 diesbezüglich bereits höhere Standards. Wie sich die Fördersystematik der Kreditanstalt für Wiederaufbau ändert ist noch nicht abzusehen. Grundsätzlich ist dieser Standard in der Regel nur mit dreifachverglasten Fenstern und einer kontrollierten Lüftung mit Wärmerückgewinnung umsetzbar. Das Gebäude ist so gut gedämmt, dass auf eine klassische Heizung verzichtet werden kann.

Das Plus bzw. der Überschuss soll von 1.000 auf 2.000 kWh pro Jahr erhöht werden, wobei nach wie vor der Energiebedarf von Heizung, Warmwasser und Hilfsenergien zunächst ausgeglichen werden muss. Die Werte lassen sich für jedes Haus eindeutig und vergleichbar nach den Vorgaben der Energieeinsparverordnung berechnen. Die darüber hinausgehende Stromerzeugung wird als Plus gerechnet. Der Überschuss von 2.000 kWh entspricht in etwa auch dem Verbrauch eines modernen Haushaltes entspricht. Das Plus berechnet sich genauer nach der Wohnfläche, wobei pro qm ein Überschuss von 15 kWh erreicht werden muss. Bei einem Einfamilienhaus mit 135 qm Wohnfläche muss das Plus dann 2025 kWh betragen, bei 200 qm Wohnfläche 3.000 kWh.

Ein wesentliches Merkmal der neuen Generation der EnergiePlusHäuser ist eine Autarkiequote von mindestens 50 %. 50% des Gesamtstrombedarfs eines Haushaltes soll durch die eigene Stromproduktion, in der Regel mit einer PV-Anlage, gedeckt werden. Ziel ist es die Energieversorgung zunehmend dezentral zu organisieren. Eine erfolgreiche Energiewende mit einem wachsenden Anteil erneuerbarer Energien ist ohne viele kleine dezentrale Erzeuger nicht denkbar. Diese Energie soll auch möglichst umgehend vor Ort verbraucht werden, ohne das der Strom über weite Strecken transportiert werden muss.

Mit dem zunehmend wirtschaftlichen Einsatz von Speichertechnologien, wie Batterien, sind die Ziele des Aktivhauses immer besser zu erreichen. Hilfreich ist zudem die Vernetzung von Haushaltsgeräten und PV-Anlage. Scheint die Sonne, springt die morgens gefüllte Waschmaschine automatisch an. Statt PV auf Süddächern mit den entsprechenden Mittagspitzen in der Stromproduktion, bietet sich im Hinblick auf das Lastmanagement auch eine Ost- und Westexposition an. Trotz der relativ schlechten Wirkungsgrade kann es z.B. auch sinnvoll sein den überschüssigen Strom teilweise in Wärme umzuwandeln, statt ihn ins Netz einzuspeisen. Es gibt also eine Vielzahl von Möglichkeiten die Autakiequote zu erhöhen.


Weitere Informationen gibt es unter www.energieplushaus.dortmund.de.


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Letzte Aktualisierung: 3.02.2016 ©2016 by Dennis Weyland